Mit einer Fiktionsbescheinigung dürfte ich nicht außerhalb der EU reisen, zumindest haben mir das die anderen gesagt. Ich hatte nicht vor mit dieser Fiktionsbescheinigung ins Ausland zu reisen, aber es war trotzdem schon einmal gut so etwas zu wissen.
Nach dem ich mich beim Arbeitsamt angemeldet habe, konnte ich einen Antrag auf einen geförderten Deutschkurs stellen. Gesagt und getan sagt man hier, also habe ich einen Antrag beim Arbeitsamt gemacht und dieser wurde auch genehmigt. Die Mitarbeiterin sagte mir, dass ich alles an sie berichten muss.
Ob ich in den Urlaub fliege oder falls ich einen Job bekomme. Nur so zur Information, ich beziehe keine sozialen Leistungen. Ich habe nur einen Antrag auf einen geförderten Deutschkurs gestellt. Ganz ehrlich… ich fand das etwas seltsam. Ich musste bisher nie irgendjemanden über mein Leben berichten, erst recht nicht jemanden,der mich nicht kennt oder den ich nicht kenne.
Aber na ja, so sind nunmal die Regeln. Ich habe es nicht gemacht, weil den Sinn dahinter habe ich nicht wirklich verstehen können. Es ist so meine persönliche Art, wenn ich Sachen nicht verstehen kann dann brauche ich einfach nicht zu machen.
Sigh…Mit dem Beginn des Deutschkurses hat es sich so angefühlt als ob ich letztendlich in Deutschland angekommen bin. Wie ich in einem anderen Beitrag bereits geschrieben habe wurde mein eAT oder elektronischer Aufenthaltstitel schließlich nach acht Monaten ausgestellt.Ich bekam einen Brief von der Ausländerbehörde, dass ich meine Aufenthaltserlaubnis abholen durfte. Am Tag der Abholung war ich pünktlich da. Ich hatte immer das Bild im Kopft gehabt, dass Leute welche in Büros arbeiten, vor allem die im öffentlichen Dienst, sich immer schick anziehen und keine Tattoos haben. Ich weiß, dass ist altmodisches Denken meinerseits. Der Mitarbeiter, der meinen Aufenthaltstitel bearbeitete war sehr professionell, aber sein Aussehen hat mich ehrlich gesagt geschockt. Er hatte eine kurze Hose an und Tattoos auf beiden Armen gut sichtbar aufgrund seines kurzärmligen Hemdes. Wie gesagt, ich war wirklich geschockt. Ich konnte es nicht glauben, dass in Deutschland die Leute, welche im öffentlichen Dienst arbeiten so ins Büro kommen dürfen, mit Klamotten welche man eigentlich für einen Job im öffentlichen Dienst nie anziehen würde. Aber so ein Bild hatte ich in meinem Kopf- es läuft offensichtlich anders in Deutschland
Es gibt wahrscheinlich keine Kleiderordnung in Deutschland oder vielleicht nur in Banken und in Kanzleien von Anwälten.
Na ja, man lernt immer was neues!
Ich bin mit einem Aufenthaltstitel in meinem Portmonnaie einsteckend nach Haus gegangen. Es war eine große Erleichterung, da ich keine Probleme mit dem Antrag beim Amt und den Behörden hatte. Es hat acht Monate gedauert, aber der Prozess war überhaupt nicht stressig.
Ich habe schon erschreckende Erfahrungen von Zuwanderern über Deutschland gehört. Es tut mir auch so leid, dass manche es schwer gehabt haben. Wenn du dich immer wieder mal bei der Ausländerbehörde befindest, denk daran, dass, wenn der Mitarbeiter dich unfair behandelt, ist es nur eine Widerspiegelung von deren Persönlichkeit, wie sie sich von innen wahrnehmen. Dann versuche die Unannehmlichkeiten nicht persönlich zu nehmen.
Es erfordert ernorme Geduld, aber du schaffst das!