Produktivität

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Bist du produktiv?

Produktivität – Ein interessantes Wort, nicht wahr? Würdest du sagen, dass du tagtäglich produktiv bist? Wenn man bei der Arbeit ist, ist Produktivität selbstverständlich, oder sollte es sein. Ich hatte auch so gedacht, aber es gab mal Tage bei der Arbeit, an denen ich sicher war, dass ich gar nicht produktiv war. Kennst du dieses Gefühl auch?

In meinen ersten Jahren in Deutschland hatte ich kaum Pausen eingelegt – ich habe so viel auf einmal gemacht. Es war stressig, allerdings hatte ich mich irgendwie daran gewöhnt. Es bedeutete für mich Produktivität. Ich war tagtäglich so sehr beschäftigt, dass ich kaum Zeit für mein soziales Leben hatte. Ich hatte eine klare Routine und habe alles nach einer Reihenfolge abgearbeitet. Jahrelang hatte ich so gelebt und mich als produktiv bezeichnet. Meine Freunde fanden mich fleißig – ich war es aber nicht. Ich habe mich produktiv gefühlt, da ich meine Aufgaben erledigen konnte, obwohl ich kaum gelebt habe und nun tagtäglich im Überlebensmodus war.

Meine Umschulung zur Immobilienkauffrau war meine Priorität; fast 95 % der zu erledigenden Aufgaben hatten etwas mit der Umschulung zu tun. Das war mein ganzes Leben, aber wie ihr schon wisst, irgendwann geht die Schule zu Ende. Irgendwann war ich mit der Umschulung fertig und wollte nicht direkt mit der Arbeit anfangen. Also habe ich mir eine Auszeit gegönnt. Schwer! Dies war das schwierigste, was ich jemals gemacht hatte – hähähähä. Es mag komisch klingen, aber es ist wahr. Plötzlich war ich nicht mehr beschäftigt. Der größte Teil meiner Routine ist weggefallen und ich habe mich, kein Witz, sehr verloren gefühlt. Ich war plötzlich hilflos. Ich war nicht mehr produktiv, obwohl ich in meinem Geschäft gearbeitet habe.

Dann kam die Demotivation auf mich zu. Ja, das ist richtig. Ich wurde im gleichen Zeitraum sehr demotiviert. Obwohl ich weiterhin gearbeitet habe, war das Gefühl, produktiv zu sein, einfach weg. Wie bei jeder anderen Sache im Leben wurde es besser, als ich mich dazu gezwungen habe, produktiv zu werden – übrigens habe ich alle meine Aufgaben erledigt, war aber nicht produktiv. Es gab aber so viel zu tun. Es gab Sachen, die ich während meiner Umschulung nicht erledigen konnte, da die Zeit etwas knapp war. Je mehr Arbeit zu tun war, umso gestresster wurde ich.

Ich habe dann angefangen, die Sachen abzuarbeiten, aber nicht vollständig. Das Gefühl, dass ich zumindest an einem Projekt gearbeitet habe, hat mir die Motivation wiedergegeben. Ich hatte etwas „erledigt“ und konnte mit mir zufrieden sein – das Ding ist, wie du wahrscheinlich auch gemerkt hast, dass ich länger gebraucht habe, die Aufgaben bzw. die Projekte vollständig zu erledigen. Vielleicht erkennst du das Problem auch. Vielleicht weißt du schon, worüber ich rede.

Ich habe lange Zeit so gearbeitet, aber immer abgeliefert. Es war für mich sehr wichtig abzuliefern, obwohl mein Schreibtisch im Büro voller abzuarbeitender Aufgaben war. Plötzlich wurde mir klar, dass ich vielleicht das Wort „Produktivität“ falsch verstanden hatte. Ich bin echt sehr selbstkritisch, dass auch wenn ich es geschafft habe, an vielen Projekten zu arbeiten und die Ergebnisse abgeliefert habe, ich mich immer unproduktiv gefühlt habe. Na ja – Gefühle lügen und sie ändern sich ständig. Also sind sie gar nicht zuverlässig. Ich habe mittlerweile gelernt, dass Produktivität bedeutet, an einem einzigen Projekt zu arbeiten und es vollständig zu erledigen. Mehr ist das nicht und mehr war das nicht. Produktivität hat meines Erachtens nichts mit dem Gefühl der Produktivität zu tun, wie es in meinem Fall war – sondern mit einer vollständigen Erledigung einer Aufgabe. Was meinst du? Bist du auch gleicher Meinung? Diese Realisation war für mich ein Lernpunkt. Vieles wurde mir bezüglich meiner Arbeitsethik klar. Hierdurch konnte ich besser produktivität arbeiten, auch wenn ich ab und zu mal Leerlauf hatte.

Ich liebe es zu arbeiten – ich liebe es, für mich zu arbeiten, und ich liebe es, produktiv zu sein. Vielleicht werde ich eines Tages lernen, nicht so selbstkritisch zu sein.


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