Purer Stress sowie nichtausreichende Deutschkenntnisse (B1-Deutsch)
Wie ich schon erwähnt habe, hatte ich nach einem 6-monatigen Aufenthalt einen Job in Deutschland. Ich war ziemlich aufgeregt, dass es mir völlig egal war, was ich verdiente. Das war die falsche Einstellung. Ich wurde mit dem Mindestlohn bezahlt. Allerdings war es nicht so ganz wichtig. Wie gesagt, ich war nur froh, dass ich endlich einen Job in Deutschland gefunden habe. Die Sache ist ich war stark davon überzeugt, dass wenn ich etwas Berufserfahrung in Deutschland gesammelt habe, werde ich es auf dem deutschen Arbeitsmarkt viel einfacher haben. Das stimmt übrigens nur zum Teil.
Den Job habe ich über EBay Kleinanzeigen gefunden. Nach Zusenden meines Lebenslaufs habe ich etwa drei Tage später einen Anruf von dem Hotel gekriegt. Gute Nachrichten! Ich sollte vorbeikommen und die Probearbeit machen.
Aufregende Nachrichten! Am Tag der Probearbeit habe ich mich schick angezogen und war natürlich lernwillig. Zumindest war das der Eindruck den ich dem Arbeitgeber geben wollte. Die Probezeit dauerte 8 Stunden, sogar ohne Pause. Die Mitarbeiter haben mir die Arbeitsvorgänge gezeigt und das Übliche im Hotel.
Ich hatte übrigens keine Ahnung von Hotelarbeit, aber es war nicht so schlimm. Ich kam mit dem Buchungssystem ganz gut zurecht und ich habe mir auch Notizen gemacht. Am Ende der Probearbeit kam der Chef zu uns an die Rezeption und fragte seine Mitarbeiter, ob sie sich vorstellen können, mit mir zu arbeiten. Die haben ja gesagt, aber der Chef war etwas skeptisch, da ich keine Erfahrung in der Hotellerie hatte.
Zu guter Letzt hat er mir eine Zusage gegeben. Ich hatte den Job endlich mal. Vertrag wurde unterschrieben und dann wurde ich eingearbeitet. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt B1-Deutschkenntnisse.
Es war eine schreckliche Idee, hähähä. So schwierig war Deutsch noch nie gewesen. Es war sehr schwierig richtig zu kommunizieren. Ich konnte die Kollegen zum Teil verstehen, aber ich hatte trotzdem Schwierigkeiten beim Satzaufbau, um eine Antwort geben zu können.
Oh, wie peinlich! Durch diesen Job im Hotel wurden meine Zweifel an der Effizienz des Sprachkurses konkreter. Ich war im Deutschkurs ziemlich gut zumindest haben die Noten das gezeigt, aber in der Praxis musste ich meine Fähigkeiten in der deutschen Sprache in Frage stellen. Es war wirklich hart. Ich musste E-Mails beantworten, Telefonanrufe entgegennehmen und den Gästen Anweisungen bei der Anreise geben. Es fehlte mir auch die richtigen Vokabeln. Vieles wusste ich einfach nicht, wie es auf Deutsch hieß.
Ich habe dann eine Angst vor dem Telefon entwickelt. Ich fühlte mich einfach gemobbt von der deutschen Sprache. Es blieb mir nichts anders als mehr und intensiver zu lernen, damit ich mich bei der Arbeit besser fühlen kann. Ich habe dann Schritt für Schritt ausgesucht, womit ich am meisten Problem hatte und war auf die Arbeit bezogen. Das wurde zum Thema, womit ich mich befassen musste, um ein bestehendes Problem bei der Arbeit zu beheben.
Ich ging trotzdem zum Deutschkurs, um die standardisierte Themen für das Sprachzertifikat weiterhin zu lernen. Ich musste es einfach! Aber nie wieder! Hähähähä. Die ersten Monate bei der Arbeit waren purer Stress. Ich musste mit der Sprache bei der Arbeit klarkommen, da ich eine 8-stündige Schicht hatte.
Meine Angst vor Fehlern wurde sogar größer. Ich hatte so eine Angst, dass wenn ich viele Fehler bei der Arbeit mache aufgrund der fehlenden Deutschkenntnisse, würde ich den Job verlieren. Ich musste vieles von einem Muttersprachler während der Arbeit überprüfen lassen, insbesondere die E-Mails. Jedes Mal, wenn das Telefon klingelte, hatte ich mich so gefühlt, wie ich mit einer vorgehaltener Waffe war daran. Die Situation war echt schade, wenn ich ehrlich bin.
Die Gäste waren ziemlich vernüftig. Die waren ziemlich geduldig mit mir insbesondere bei der Anreise. Bei der Abreise war es ab und zu mal sehr schwierig, weil die meisten sich einfach auf dem Weg machen wollten. Die hatten keinen Bock auf mein schlechtes Deutsch. Die wollten bedient werden, und schnell auf dem Weg zu kommen entweder nach Hause oder zur Arbeit.
Ich kann auch nicht mal sagen, ob die Arbeit mir Spaß gemacht hat oder nicht. Ich war erstens froh, dass ich überhaupt einen Job gefunden habe. Zweitens da ich nicht so gut Deutsch sprach, habe ich das Gefühl gehabt, dass ich nicht ganz auf dem deutschen Arbeitsmarkt vermittelbar war. Die fehlenden Deutschkenntnisse hatte mich ohne Witz, unsicher gemacht. Ich war einfach nicht gut genug, weil mein Deutsch nicht gut genug war.
Kommischerweise jeden Tag wurde mein Deutsch besser. Ich habe das aber später gemerkt, dass mein Deutsch jeden Tag ein Stück weiter gekommen war. Mitten des Stresses könnte ich das gar nicht merken, dass es kleine Fortschritte gab, worüber ich mich freuen könnte.
Nach etwa 2 Monaten hatte ich micht an meinen Arbeitsplatz akklimatisiert. Vieles war mir auch aufgefallen. Anfangs sieht man die Probleme bei dem neuen Arbeitsplatz nicht, da es halt dauert. Allerdings nach einer gewissen Zeit erfährt man Sachen, die mach leider nicht abkönnen kann. Ich stand ständig im Stress und ich hatte das Mobbing bei der Arbeit gar nicht anerkannt bis zu diesem Zeitpunkt, als die anderen Kollegen mit mir darüber gesprochen hatten. Na ja, ich war ja auch eine Teilzeit Kraft also war ich selten auf der Arbeit. Da wo ich meinen ersten Job in Deutschland gefunden habe, wurden die Mitarbeiter von einem anderen Mitarbeiter gemobbt.