Wie viele andere Immigranten, die in Deutschland wohnen, wohne ich nun ebenso seit einiger Zeit in Deutschland.
Der Einstieg ist nicht einfach gewesen. Aus diesem Grund schreibe ich über meine Erfahrungen in Deutschland, vielleicht könnten diese Informationen jemandem helfen.
Ich bin keine Autorin. Ich dokumentiere nur meine Erfahrungen.
Meine Oma hat immer gesagt: ,,Das Leben ist kein Baum. Wenn du woanders hin möchtest, dann mach das!“ Ich kann nur dazu sagen, es ist leichter gesagt als getan.
Das Auswandern mag sehr aufregend sein. Allerdings, mit dem damit verbundenen Stress rechnet keiner im ersten Anlauf.
Also, schnell zur Geschichte – Meine Geschichte beginnt hier:
Ich bin im Winter angekommen. Es war kalt und ich war müde. Ich hatte nicht viel von dem Tag gehabt. Sobald ich in mein neues Zuhause kam, habe ich etwas zu essen gehabt und bin dann direkt ins Bett gegangen.
Ich hatte keine Arbeit. Ich hatte keinen Plan.
Ich hatte keine Ahnung. Es hat sich so angefühlt, als ob ich plötzlich ganz woanders aufgewacht bin.
Ich bin immer noch geschockt. Ich schreibe diesen Beitrag auf Deutsch! So was von surreal!!!
Wenn man in einem Land neu ist, nimmt man in den meisten Fällen alles hin, was einem gesagt wird. Es gibt bestimmt Ausnahmen, aber ich habe fast alles hingenommen, wie mir das gesagt wurde!
,,Ohne Deutschkenntnisse kommst Du nicht weiter!“
Einmal der Schock, dass alles auf Deutsch ist. Dann kann ich nicht mal aufzählen, wie oft ich gehört habe: ,,Ohne Deutschkenntnisse kommst du nicht weiter.“ Hatten sie Recht?
Hier bin ich geteilter Meinung. Ich kenne derzeit zahlreiche Leute, die ohne Deutschkenntnisse weiter gekommen sind.
Ich kann nur dazu sagen, dass jeder sein eigenes Glück hat. Es ist zwar gut dich über alles zu informieren wenn du noch neu in einem fremden Land bist, aber es hat auch seine Nachteile. Zum Beispiel:
- Informationsüberfluss
- Viele Informationen könnten zur Unentschlossenheit führen
- Kontaktaufnahme mit voreingenommenen Informationen
- Zu viele Informationen könnten die Planumsetzung schwer machen
In den ersten Monaten in Deutschland war ich wie ein Schwamm. Ich habe quasi alle Vorschläge hingenommen, genauso wie ein Schwamm Wasser aufnimmt. Nichtsdestotrotz stand der Deutschkurs auf dem ersten Platz und auf dem zweiten Platz stand die Agentur für Arbeit. Ich wusste von den Berufsausbildungen, aber ich war noch nicht sicher, ob ich unbedingt eine Ausbildung absolvieren wollte.
Nach der offiziellen Anmeldung in Deutschland dauerte es acht Monate bis ich den Aufenthaltstitel in der Hand hatte. Oh meine Güte, das Leben war sehr schwer ohne ihn.
Mir wurde eine Fiktionsbescheinigung ausgestellt, siehe Link hier https://www.mkjfgfi.nrw/fiktionsbescheinigung. Sie war bis zu 6 Monate gültig. Zu meiner Überraschung gab es viele Sprachschulen, die mit dieser Bescheinigung noch nie etwas zu tun gehabt hatten: ,,Das ist irrevelant“ könntest du meinen, aber es hat das Leben unheimlich erschwert.
Die Anmeldung bei einer Sprachschule ging nicht, eine Arbeit zu finden ging auch nicht. Ich konnte auch kein Praktikum absolvieren. Jeder wollte einen gültigen Aufenthaltstitel sehen. Das einzige was geklappt hat, war die Anmeldung beim Arbeitsamt.
Außer diesem Stress gab es ein paar auffällige Beobachtungen, die ich teilweise sehr interessant fand, aber auch schockierend.
- Fast jeder raucht – bis heute bin ich immer noch geschockt, wie viel in Deutschland geraucht wird.
- Boxen vor einer Haustür mit der Beschriftung ,, zu Verschenken“
- Autobahnen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung
- Mehr Mietwohnungen als Häuser
- Bäckereien an fast jeder Ecke
- Fast jeder besitzt ein Fahrrad
- Es gilt Rechtsverkehr