Das Leben im Ausland
Ich bin mittlerweile der Meinung, dass es letztendlich egal ist, woher man kommt. Wenn man ins Ausland zieht, erwarten einige zu Hause, dass sich das Leben dort positiv verändert. Manche bewundern einen sogar dafür, dass man an einem „exotischen“ Ort lebt. Doch während der Anfang aufregend sein mag, ist die Realität des Lebens im Ausland oft härter, als man sich vorstellt.
Kennst du dieses Gefühl? Man weint, ohne genau zu wissen, warum, aber man weiß es doch irgendwie – ein Gefühl von totalem Chaos. So kann das Leben im Ausland aussehen!
Aber wie viele von uns erzählen wirklich, wie es ihnen im Ausland geht? Erstaunlicherweise fast niemand. Wahrscheinlich haben viele Angst, als Versager dazustehen. Oder unsere Unannehmlichkeiten im Ausland sind uns so peinlich, dass wir lieber nicht darüber reden. Das ist nur menschlich. Wir wollen alle etwas im Leben erreichen. Jeder hat seine Gründe, auszuwandern. Daher können wir alle ähnliche Erfahrungen machen. Ich spreche hier von meinen Erfahrungen in Deutschland, aber jemand anderes kann ganz andere Erfahrungen gemacht haben. In diesem Beitrag berichte ich von meinen 36 Monaten in Deutschland.
1. Von Null anfangen
Ich gehörte zu denjenigen, die ihr Leben in Deutschland von Null an begonnen haben. Es war meine Entscheidung, aber keine einfache. Ich hatte mir das Leben in Deutschland angesehen und fand, es sei das Beste, von Null anzufangen. Ich habe das unterschätzt. Es war nicht einfach – ich musste wieder zur Schule gehen, um mir ein neues Leben aufzubauen. Das war der schwierigste Teil. Ich hatte bereits gearbeitet, daher war das Arbeiten kein Problem, aber die Schule war es, weil ich sie immer gehasst habe. Aber der Schulbesuch hat mir geholfen, schneller einen Job in Deutschland zu finden. Außerdem konnte ich meinen neuen Beruf erlernen, mit dem ich derzeit sehr zufrieden bin. Ich könnte sogar ein eigenes Geschäft gründen.
Wie gesagt, es war kein leichter Weg, aber für mich hat er sich gelohnt. Ich kenne viele, die sich durch das deutsche System „gekämpft“ haben und mit Kraft, Geduld und Mut Erfolg hatten. Leider nicht alle. Für manche hat sich der Kampf nicht gelohnt, und das hat meinen Wunsch bestärkt.
2. Toxisches Arbeitsumfeld
Wenn man im Ausland lebt und arbeitet, ist man immer Gast. Es gibt keine Garantie, dass man sich zu 100 % anpasst und dass das Gastland freundlich ist. Das zeigt sich oft in der Politik und im Umgang der Kollegen. Viele berichten von toxischen Arbeitsplätzen und von Kollegen, die gemein sind, weil man der Neue ist. Ja, das passiert auch in Deutschland. Deutschland ist keine Ausnahme. Es wird immer Menschen geben, die andere schlecht behandeln. Das Problem ist, dass man als Ausländer im Land keine emotionale Unterstützung hat, da die meisten, wenn nicht alle, „eigenen Leute“ im Heimatland leben. Meine Erfahrung war ähnlich. Es lief vieles nicht gut. Man sieht überall dieses „Teenagerverhalten“ am Arbeitsplatz: Lästern, Schimpfen, Gerüchte, Mobbing usw.
Ich verstehe, dass Menschen kompliziert sind, aber wenn man nicht vernünftig mit anderen umgehen kann, sollte man nicht arbeiten gehen. Such dir einen Remote-Job, bei dem du allein arbeitest. Es ist selten, einen Arbeitsplatz in Deutschland zu finden, an dem die Leute vernünftig miteinander umgehen. Das heißt nicht, dass die Menschen anderswo besser sind, sondern es geht um meine Erfahrungen in Deutschland. Schlimmer ist es, wenn man keine Ahnung vom deutschen Arbeitsrecht hat. Viele haben schon Terror erlebt, aber das ist eine Geschichte für einen anderen Beitrag.
3. Sprachbarriere
Wie ich oft sage, ist Sprache nicht nur aus Wörtern, sondern auch Identität und die Basis für Vertrauen. Wenn man in ein Land zieht und die Landessprache nicht spricht, fühlt man sich oft isoliert. Viele Einheimische sehen sich nicht verpflichtet, eine andere Sprache zu sprechen, um einem entgegenzukommen. Man kann darüber streiten – es schadet keinem Einheimischen, auch mal eine Fremdsprache zu sprechen, wenn andere Landsleute dabei sind.
Es ist oft schwierig, sich im Leben zurechtzufinden, wenn man die Landessprache nicht kann. Die Frustration von Zuwanderern liegt oft daran. Auch die Jobsuche ist schwierig. Aufgrund fehlender Sprachkenntnisse habe ich erst nach 6 Monaten einen Job gefunden. Es war nicht mein Traumjob, aber er brachte Geld ein.
4. Kein Freundeskreis
Das ist ein Punkt, bei dem viele ähnliche Erfahrungen gemacht haben, besonders im fortgeschrittenen Alter. Es ist fast unmöglich, sinnvolle Freundschaften aufzubauen und Kontakte zu pflegen. Noch schwieriger ist es in einem Land wie Deutschland, wo die Kultur sehr isolierend ist. Man ist fast ganz allein, ohne Freunde. Wenn man diese Einsamkeit nicht erträgt, wird man depressiv. Wir sind soziale Wesen und brauchen soziale Kontakte. Es gibt zwar Leute, die angeblich allein klarkommen und keine Kontakte brauchen, aber das glaube ich nicht. Ich habe viele Leute kennengelernt, aber nicht viele Freunde gefunden, ganz im Gegenteil.